- Pferdefutter
- Spezialfutter
- Pferd & Reiter
- Marken
- AGROBS Heimtier
- AGROBS Kameliden
- AGROBS Pferd
- Allspan
- Alpenspan
- Atcom
- Ballistol
- Bergsiegel-Kräuter für Pferde
- Bergsiegel Silver Care Line
- Brandon - clinical horsefeeding
- Cadmos
- Crystal Verlag
- CME Horses
- Cuxin DCM
- Derby
- Dodson & Horrell
- Dr. Schaette
- dr. WEYRAUCH
- Effax
- Effol
- Eggersmann
- Equanis
- Equine74
- equinova
- Equipur
- eQ7
- ESTELLA
- Ewalia
- fellschön
- GladiatorPlus
- Hartog
- HBD Agrar
- Horslyx
- Höveler
- Kanne
- Keralit
- Kosmos Verlag
- Lexa
- Maridil
- Marstall
- Mühldorfer Pferdefutter
- Natures's Best
- Nupafeed
- Olewo
- Pavo
- PerNaturam
- Pferdgerecht
- Relax BioCare
- RoFlexs
- Salvana
- Schäfers
- Schuwer Mühle
- Solsel
- Soulhorse
- St. Hippolyt
- Stiefel
- Urkraft Leinmanufaktur
- Vetripharm
- Waldgold
- Angebote
- Geschenke
Wie füttere ich mein Pferd?
Pferde gehören zu den sogenannten Herbivoren, den Pflanzenfressern.
Raufutter
Pferde gehören zu den sogenannten Herbivoren, den Pflanzenfressern. Mit Hilfe ihres spezialisierten Verdauungsapparates (Stichwort Dickdarmverdauer) sind sie in der Lage, ihren Nährstoff- und Energiebedarf über die Aufnahme und Verdauung von rohfaserreichem Futter zu decken.Deshalb bilden Heu, Gras und Stroh die Basis jeder guten Pferdefütterung.
Zur Deckung des täglichen Raufutterbedarfs werden je nach Pferdetyp ca. 1,5-2 kg Heu je 100 kg Soll-Körpergewicht benötigt. Für Heulagen und Silagen sollten 2-2,5 kg je 100 kg Soll-Körpergewicht angesetzt werden.
Auch Gras, das beim Weidegang aufgenommen wird, muss zur Bedarfsdeckung hinzugerechnet werden. Dein Pferd kann zwischen 3 und 5 kg Gras pro Stunde fressen. Je nach Länge des Weidegangs und Qualität des Aufwuchses, sollte die Heumenge angepasst werden. Bei reiner Weidehaltung ohne Zufütterung von Heu müssen 6,8 kg Gras je 100 kg Soll-Körpergewicht aufgenommen werden, um den Raufutterbedarf zu decken.
Ganz allgemein gilt: je höher der Wassergehalt des Raufutters, desto mehr Futter muss aufgenommen werden.
Stroh dient nicht nur als Einstreu, es ist auch ein gutes Beschäftigungsfutter. Aufgrund des höheren schwerverdaulichen Ligninanteils ist es jedoch nur begrenztem Maße einzusetzen. Bei tendenziell zu dicken Pferden können 1-2 kg der Heumenge durch energieärmeres Stroh ersetzt werden.
Am besten ist es, du das Raufutter auf mehrere Portionen über den Tag verteilt anbietest, um lange Fresspausen zu vermeiden. In Fresspausen wird kein Speichel produziert, während weiterhin kontinuierlich Magensäure gebildet wird. Der Speichel dient dazu, die Magensäure abzupuffern. Bei Fresspausen, die länger als 6 Stunden sind, kann es beim empfindlichen Pferdemagen schnell zu Reizungen an der Magenschleimhaut kommen. Pro Kilo Heu bildet dein Pferd gut 6 l Speichel. Im Vergleich dazu werden beim Kauen von Kraftfutter (Getreide, Pellets) weniger als 2 l gebildet. Daneben hat die Raufutterversorgung auch eine entscheidende Auswirkung auf die Psyche unserer Pferde. Bei Pferden stellt sich nach rund 35000 Kauschlägen das Sättigungsgefühl ein. Für ein Kilo Heu benötigt dein Pferd ca. 40 Minuten und macht dabei 2300 Kauschläge. Ein Kilo klassisches Kraftfutter wird mit knapp 800 Kauschlägen innerhalb von 10-15 Minuten verspeist. Eine mangelhafte Raufutterversorgung führt also nicht nur zu Verdauungsproblemen, sondern kann sich auch negativ auf das Verhalten deines Pferdes auswirken. Nicht selten entwickeln sich Verhaltensabweichungen und Stereotypien, die auf Fehler in der Fütterung schließen lassen.
Wasser
Sauberes und hygienisch einwandfreies Tränkwasser sollte deinem Pferd jederzeit zur freien Verfügung bereitstehen. Durchschnittlich nimmt ein Pferd 20-30 l Wasser am Tag auf. Beeinflusst wird die Wasseraufnahme unter anderem von der Körpergröße, der Umgebungstemperatur, dem Feuchtigkeitsgehalt des Futters und der Trainingsintensität. Bei hoher Belastung, starkem Schwitzen und Hitze können auch mehr als 70 l aufgenommen werden, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.Mineralfutter
Die im Boden verfügbaren Mikronährstoffe sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Pflanzen können nur die Nährstoffe aufnehmen, die der Boden zur Verfügung stellt. Heute ist es für das Pferd kaum mehr möglich, allein über die Fütterung mit Heu und/oder Gras an alle nötigen Mineralstoffe zu kommen.Auch Kräuter, die im Vergleich zu Gräsern zwar oftmals höhere Gehalte am Mikronährstoffen enthalten, können keine ausreichende Mineralisierung erreichen, da diese ebenfalls auf den nährstoffarmen Böden wachsen. Ein Mineralfutter sollte in jedem Fall Teil der Ration deines Pferdes sein, um den Bedarf an Mengenelementen, Spurenelementen und Vitaminen zu decken.
Besonders wichtig ist ein Mineralfutter für Pferde mit einem erhöhten Bedarf, wie z.B.
- Pferde im Wachstum
- Alte Pferde
- Übergewichtige Pferde
- Untergewichtige Pferde
- Sportpferde
- Zuchtpferde
- Spezielle Rassen wie Isländer, Tinker, Friesen und iberische Pferde
Kraftfutter
Ein gesundes Pferd, das in leichter Arbeit steht, braucht nicht viel mehr an zusätzlichem Futter. Leichte Arbeit wird energetisch meist noch gut über das Raufutter abgedeckt.Meist wird das Arbeitspensum des eigenen Pferdes überschätzt und man füttert zu große Mengen Kraftfutter, die das Pferd gar nicht richtig verwerten kann. Unter leichter Arbeit versteht man ein- bis eineinhalbstündiges Reiten am Tag in allen Gangarten. Kraftfutter wird dann häufig nur benötigt, um ein Mineralfutter unterzumischen, wenn dieses nicht „pur“ gefressen wird.
Gehört dein Pferd eher zu den schwerfuttrigen Typen oder braucht es neben Heu noch zusätzliche Energie, kannst du auf eine Vielzahl verschiedener Kraftfutterarten zurückgreifen.
Bitte beachte: immer Heu vor dem Kraftfutter füttern und hohe Mengen auf mehrere Portionen über den Tag verteilen.
Als Kraftfutter wird gerne Getreide gefüttert. Das Getreide für Pferde schlechthin ist nach wie vor Hafer. Hafer kann ganz, also unverarbeitet gefüttert werden, während andere Getreidearten wie Gerste und Mais gequetscht, geschrotet oder thermisch aufgeschlossen werden sollten, weil ihre Stärkegranula stärker miteinander „verklebt“ und damit schwerer verdaulich sind.
Gerste und Mais finden häufig in Müslis Anwendung, sollten allergings immer in der thermisch aufgeschlossen Variante angeboten werden.
Aufgrund des hohen Stärkegehalts sollten getreidehaltige Futtermittel nur in Maßen gefüttert werden. Die Stärke wird im Dünndarm deines Pferdes verdaut, wo sich der Futterbrei nur kurz aufhält. Bei zu großen Getreidegaben kann es sein, dass die unverdaute Stärke in den Dickdarm gelangt. Hier herrscht ein anderes Milieu an Darmbakterien, da der Dickdarm für die Faserverdauung zuständig ist. Gelangt unverdaute Stärke in den Dickdarm, kann es zu Verdauungsstörungen aufgrund von Fehlgärungen kommen. Auch die gefürchtete und extrem schmerzhafte Hufrehe kann schon durch einmalig zu hohe Kraftfuttermengen ausgelöst werden.
Pro Mahlzeit sollte nicht mehr als 1g Stärke je 100 kg Körpergewicht, bzw. 0,2 – 0,3 kg Getreide je 100 kg Körpergewicht in der Ration enthalten sein.
Alternativ gibt es viele stärkearme und getreidefreie Futtermittel, die du in die Rationsplanung deines Pferdes aufnehmen kannst.